Karl-Heinz Adler – Ein Leben für die konkret-konstruktive Kunst
Karl-Heinz Adler, 1927-2018
Raum und Ordnung
21. November 2024 – 18. Januar 2025
Auguststraße 26
D - 10117 Berlin
Phone.: +49.30.280 6605
Karl-Heinz Adler war ein Pionier der konkret-konstruktiven Kunst in Deutschland, dessen Lebenswerk die künstlerische Verbindung zwischen Ost und West symbolisiert. Der am 20. Juni 1927 im sächsischen Vogtland geborene Künstler erlebte prägende historische Epochen, von der Weimarer Republik über den Zweiten Weltkrieg bis hin zur Wiedervereinigung. Am 19. November 2018 verstarb Adler im Alter von 91 Jahren.
Sein künstlerischer Werdegang begann in der Textilindustrie, bevor er an renommierten Kunsthochschulen in Berlin, Dresden und Plauen studierte. Seine Werke zeichneten sich durch geometrische Grundformen und wiederholende Strukturen aus, inspiriert vom Teppichhandwerk und dem Bauhaus. Besonders seine aus Beton gefertigten Formsteinwände prägten den öffentlichen Raum der DDR. Doch sein innovatives Werk stieß oft auf Widerstände der Kulturpolitik, wodurch Adler lange Zeit im Schatten des offiziellen Kunstbetriebs arbeitete.
Erst nach dem Mauerfall erhielt sein Lebenswerk internationale Anerkennung. Einzelausstellungen in Dresden, Budapest und Berlin sowie Retrospektiven wie die im Folkwang Museum 1997 würdigten sein Schaffen. Heute gilt Adler als Vorbild für Künstlergenerationen, die sich mit ähnlich radikalen Fragen auseinandersetzen.
Adlers Vermächtnis liegt nicht nur in seinen Werken, sondern auch in seiner Lebenshaltung. Trotz politischer und künstlerischer Repressionen bewahrte er sich Optimismus und Integrität. In einem Interview mit Hans-Ulrich Obrist riet er jungen Künstlern: „Hinterfragt euch regelmäßig, ob eure Arbeit noch euren ursprünglichen Visionen entspricht. Und wenn nicht, warum nicht?“
Adler bleibt ein prägender Künstler und Denker, dessen Schaffen die Grenzen von Systemen und Ideologien überwand. Seine Arbeiten sind bis heute visuelle und intellektuelle Referenz für viele.
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