Hotel Neptun in Warnemünde - ART WALLCOVERING PROJECT
- berlintapete
- 28. Jan.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 24. Feb.
"Joerg Waehner - NEPTUN und die Wendeltreppe“ - Dauerausstellung
Hotel NEPTUN
Warnemünde
Seestraße 19
18119 Warnemünde
Kleines Foyer und Foyer Bernsteinsaal
Vom Empfang links von der Bar & über die Wendeltreppe
Täglich geöffnet, Eintritt frei!
In der Kunst wie beim Schreiben interessiert mich die sinnliche Wahrnehmung
von Geschichte und Geschichten in allen ihren Facetten.
Joerg Waehner

Das im Frühjahr 1971 eingeweihte Hotel NEPTUN mit seinen 64 Metern Höhe bildet quasi den Abschluss einer architektonischen Diagonale im Ostseebad Warnemünde, auf deren Linie sich das 1928 eröffnete KURHAUS im Stil des Neuen Bauens mit einer horizontalen Akzentuierung der Architektur befindet sowie der 1968 zur Ostseewoche fertiggestellte dreigeschossige Rund- bau, das Seerestaurant TEEPOTT, dessen Dachkonstruktion von dem Bauingenieur Ulrich Müther entworfen wurde, ein prominentes Beispiel für die Hyperschalenarchitektur.

All diese Gebäude sowie viele der vertrauten Orte an der Ostseeküste bilden für den in Berlin lebenden und international agierenden Künstler Joerg Waehner eine feste Bezugsgröße, verbrachte er die ersten fünfzehn Jahre seines Lebens in Rostock und Warnemünde und pflegt bis heute enge und freundschaftliche Beziehungen zur „alten“ Heimat.

Für Waehner, 1962 geboren, waren die zu beobachtenden fortschreitenden Bauarbeiten vor allem am Hotel NEPTUN eine aufregende Erfahrung aus Kindertagen. Das staatliche Wohnungsbaukombinat und das schwedische Unternehmen SIAB errichteten von 1969 bis 1971 den hellen aufsteigenden Hotelbau.

Die Architekten Fritz Jaenecke und Sten Samuelson aus Malmö, hatten den Bau so geplant, dass alle der rund 350 Zimmer Meerblick haben.
So wurde der elegante Bau Sehnsuchtsort sowie ein weit sichtbares Wahrzeichen von Warnemünde. Ob mit der Schulklasse in der Meerwasserschwimmhalle, beim Schwedeneisbecher mit Freunden oder zur berühmten Kellerdisko war das Hotel NEPTUN für den heutigen Künstler Joerg Waehner ein besonderer Ort und zugleich Quelle früher Sammelleidenschaft: Ob alte Essen- marken von SIAB, die Eintrittskarten der Mutter, die in der Sky-Bar in der 19. Etage „unter den Sternen“ zum Tanz aus war oder Verpackungen aus dem Intershop bildeten für den jungen Sammler und Bewahrer einen Fundus aus dem Waehner bis heute schöpft.

Motive von alten Speisekarten oder Postkartenansichten des NEPTUN nutzt Waehner in verfremdeter, vergrößerter Form und zeitgemäßer Kolorierung, um Geschichte sinnlich erfahrbar zu machen und damit auf die ursprünglichen Orte und ihre architektonische Schönheit einen frischen Fokus zu richten. So überlagern sich in den zwei Meter hohen Vliestapeten im Kleinen Foyer etwa eigene Erinnerungsbilder vieler Hotelgäste oder laden zur neugierigen Betrachtung des historischen Interieurs ein.

Ausgehend von den von Waehner gestalteten Fenstern im Eingangsbereich des Hotels über die Bild-Motive im Kleinen Foyer wandelt der Besucher und Gast über die Wendeltreppe zum Bernsteinsaal im ersten Stock, auch hier eine Postkarten-Reminiszenz an die Geschichte des Hauses sowie eine grafische Gestaltung eines großflächigen Signets vom NEPTUN.

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